Als Johann Wolfgang von Goethe zu seiner berühmten Italienreise aufbrach, wusste er nicht, dass die wundervolle Inselstadt Lindau, gegründet bereits im 9. Jh,ihm den wohl schönsten Reisegenuss mit italienischem Flair ermöglichen würde, viele Kutschenstunden näher zu seiner Heimatstadt, als das damals weit entfernte Italien hinter den Alpen.
Heute, da wir uns bewusst werden, dass wir der Umwelt einen Dienst erweisen und nicht mehr rund um die Welt fliegen sollten, kommen die nahen Reiseziele wieder in unser Bewusstsein.
Im Jahre 882 verfasste ein St. Galler (Schweiz) Mönch eine Urkunde, auf dem Lindau erstmals als „die Insel auf dem die Lindenbäume wachsen“ erwähnt wurden. Das Stadtwappen zeigt bis heute diesen Lindenbaum.
Zu dieser Zeit befand sich auf der Insel ein adliges Frauenkloster sowie eine Ansiedlung von Fischern rund um die Peterskirche, der ältesten Kirche auf der Insel.
1079, als der Markt des Frauenklosters auf die Insel verlegt wurde, entstand zwischen Kloster und dem Fischerdorf eine aufblühende Kaufmannssiedlung, die von dem nahen Seeweg in die Schweiz wie auch der transalpinen Verbindung nach Italien profitierte. Mit dem „Mailänder Boten“ bis ins 19Jh wurden regelmäßige Nachrichten, Waren und Personen vom Bodensee durch das Rheintal über die Alpen ausgetauscht. Besondere Erwähnung finden hier: Textilien, Gewürze und Südfrüchte aber auch Salz, Holz, Getreide.
Im 13. Jh lassen sich Franziskaner Mönche nieder, ihre Kirche stand dort, wo sich heute das Stadttheater befindet. Ende des 13 Jh verleiht König Rudolf I. der Stadt die Rechte einer freien Reichsstadt, die mit ihrer Selbstverwaltung nur dem Kaiser bzw König unterstand.